Mittwoch, 9. Juni 2010

back to the East Coast!

Am Freitag war mein Trip in den Süden dann auch schon wieder vorbei. Früh aufgestanden, Sachen gepackt und geduscht. Konrad war zu müde und faul mit zum Flughafen zu kommen undso verabschiedete ich mich bereits von ihm. Sachen ins Auto gepackt und auf ging es mit seinem Gastvater Skip zum kleinen Flughafen in Jackson. Hat mir nen guten Flug gewünscht und mir schon angekündigt mich in HD besuchen zu kommen. Hatte ja einen Direktflug und so lief auch alles super. Nach 2 1/2 Stunden ging es im Tiefflug auf die Hauptstadt Washington D.C. zu. Supergeil, man sieht das Capitol, das weiße Haus und Washington Memorial direkt aus dem Fenster kurz bevor man landet. Nachdem ich meine Sachen hatte, musste ich kurz warten bis ich Michelle im Auto vorbeifahren sah. Sie stieg aus und wir sahen uns endlich nach 10 Monaten wieder! Erstmal ne lange Umarmung. Ich lernte ihre Gastmutter kennen und wir machten uns auf die fast 1-stündige Fahrt nach Olney in Maryland. Die Stadt war auf jeden Fall größer als das was ich von Nebraska gewöhnt war, trotzdem nicht zu groß. Wir machten einen Stopp in California Taco und ich hatte was gutes mexikanisches zu Mittag. Hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Schließlich ging es dann zu Michelle nach Hause. Sie lebt in einer typisch amerikanischen Nachbarschaft, so wie man das aus den Filmen kennt. Haben uns erstmal in ihr Zimmer gesetzt und laaange geredet, Neuigkeiten ausgetauscht und uns gefreut, mal endlich wieder zu sehen. Nachdem wir ein bisschen Basketball und Wii mit ihren Gastbrüdern gespielt hatten, machten wir uns fertig für den Abend. Gegen 6 wurden wir abgeholt und fuhren auf eine Graduation Party von einer ihrer Freundinnen. War von ner griechischen Familie und so gab es Gyros und andere griechische Spezialitäten. Über den Abend haben wir dann viel mit Leuten geredet, ich hab ein paar ihrer Freunde kennengelernt, und wir haben sogar griechische Tänze gelernt. Gegen zehn sind wir dann noch zu einer kleineren Party gefahren und ein bisschen gechillt. Mussten dann aber früh nach Hause weil es am nächsten Tag nach Washington D.C. ging für eine kleine Tour! Am nächsten Morgen ging es dann auch relativ früh raus. Beim Frühstück hab ich dann auch ihren Gastvater kennengelernt, der noch auf einer Geschäftsreise war. Danach ging es dann ins Auto und auf die einstündige Fahrt direkt in die Hauptstadt! Echt ein cooles Gefühl, jetzt nach dem Jahr, zumindest einmal in der Haupstadt zumindest gewesen zu sein. Wir parkten unser Auto und liefen zum Treffpunkt, wo die Tour starten sollte. Schon auf dem Weg dorthin konnte ich einen Blick auf den großen Obelisk, der das Washington Memorial darstellt, werfen.



Auch war gerade ein Marsch für Brustkrebs am Laufen. Ganz viele Leute in rosa gekleidet joggten und liefen also direkt an uns vorbei. Schließlich kamen wir zum Treffpunkt und lernten unsere etwas verrückte Tourleiterin kennen. Nach etwas warten ging es dann auch schon schnurstracks auf das Washington Memorial zu. Sie erzählte viel über die Geschichte, und auch, dass die 50 Fahnen um das Memorial nie heruntergenommen werden. Habe natürlich ne Menge Bilder geschossen. Das Gute an D.C. ist, dass die Hauptsehenswürdigkeiten alle auf einem Punkt, mehr oder weniger, liegen. Eine riesige Fläche wie Center Park in NYC hat das Washington Memorial, das Capitol, das White House, und das Lincoln Memorial auf pretty much einem Fleck. Als wir also unsere Runden drehten haben wir außerdem erfahren, dass keine Statue in D.C. größer als die Siegesgöttin auf dem Kapitol sein darf - also 16 ft! Die Abraham Lincoln Statue musste deswegen sitzend dargestellt werden. Außerdem darf kein Gebäude größer als der Obelisk des Washington Memorials sein - der Grund warum D.C. so ziemlich die einzigste Metropole ohne Skyline ist in Amerika. Von dort aus liefen wir dann zum Denkmal für den zweiten Weltkrieg. In einem Kreis sind Steine für jeden US Bundesstaat aufgestellt. Überall sieht man ältere Herren mit "WWII Veteran" Mützen auf. Jene sind also Überlebende des Krieges. Actually bezahlt die US jedem Veteran den Flug nach D.C. zum Memorial, wenn sie es noch nicht gesehen haben. Hier wird echt viel für's Militär gemacht. Habe dann ein Bild neben dem Nebraska Stein gemacht.



Weiter gings zum Vietnam Denkmal. Also für jeden großen Krieg der USA gibts hier ein Denkmal (WWII, Vietnam, Korea..). Auf einer langen schwarzen Marmormauer stehen alle Namen jener, die in Vietnam gestorben oder lost in action, also während einer operation verschwunden sind. Viele lassen Blumen oder andere Artefakte vor der Mauer liegen. Hab gehört vor nem Jahr hat ne Frau 5000 Liebesbriefe, die ihr Mann an sie geschrieben hat, vor seinem Namen hingelegt...zu seinem 40ten Todestag. Und schließlich ging es dann noch zum berühmten Lincoln Memorial. In einem griechischen Tempel sitzt dort auf einem Stuhl ein riesiges Abbild des damaligen Präsidenten. Er blickt über den großen Teich vor dem Tempel. Genau hier wurde Forrest Gump gedreht! Auch kann man direkt auf dem Stein stehen, auf dem Martin Luther King, Jr. seine berühmte "I have a dream" Rede gehalten hat. Großes Stück Geschichte liegt dort! Unsere Tour kam zu seinem Ende und so beschlossen wir uns in eines der berühmten Smithsonian Museen zu gehen. Von jenen Museen mit freiem Eintritt gibts es über 20 in D.C., mit anderen Themen. Wir gingen zum Aeronautics and Space Museum. Wir sicherten uns Karten für das IMAX und sahen uns einen Film über das Weltraumteleskop "Hubble" an. Nach dem Mittagessen in McDonald's sind Michi und Ich noch frei dort rumgelaufen und haben uns über Sachen unterhalten. Gegen 3 verließen wir dann D.C. auch wieder weil wir noch eine Graduation Party am Abend anstehen hatten. Also ging es dann dorthin. War dieses mal mehr oder weniger ne Gartenparty mit nen paar Spielchen etc. Nach ein paar Snacks hab ich mich in ner Runde mit ein paar Leuten unterhalten was echt ganz nett war. Später hat dann noch ne Band aufgetreten und ja, ich hab eigentlich die meiste Zeit gechillt, mit Leuten geredet usw. Später hab ich mich dann von den meisten verabschiedet, da ich sie wahrscheinlich nicht mehr sehen würde (waren Seniors und mussten nicht mehr in die Schule). Und dann ging es wieder zurück nach Hause. Am nächsten Tag haben Michi und ich so gut wie nichts gemacht. Einfach mal wieder relaxt. Gegen Abend sind wir dann zum Nachbar gegangen und haben mit Freunden ein Stadt, Land, Fluss - ähnliches Spiel gespielt. Hab leider nicht gewonnen aber es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Am nächsten Morgen sollte ich dann mit Michelle mit zu ihrer Schule gehen. Habe ja eigentlich schon seit 2 Wochen Ferien, aber die Chance, mal eine richtig große High School zu sehen, und das ein bisschen mit zu erleben, ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Nach dem Frühstück liefen wir zur Haltestelle und wurden von dem typisch gelben Bus abgeholt der uns zur Sherwood High School brachte. Echt riesig im Vergleich zu meiner kleinen Countryschool haha! Hatten noch ein wenig Zeit bis die Schule los ging und so chillten wir an Michis Locker mit ein paar Freunden. Nach dem es geläutet hatte machten wir uns durch das (für mich) riesige Labyrinth zu ihrer ersten Stunde - Sociology. Da es die letzten Tage sinwar dort nicht mehr relativ viel los. Habe die ganze Stunde eigentlich nur im Internet gesurft. Nach den ersten 50 Minuten ging es weiter zur nächsten Klasse - Mathe. Habe dort dann noch einige ihrer guten Freunde kennengelernt. Musste mich jedoch zusammenreißen nicht einzuschlafen! Auch ganz cool: die Ankündigungen (in amerikanischen High Schools gibt es jeden Tag Ankündigungen), die bei uns von Zetteln in der dritten Stunde vorgelesen werden, werden hier über einen Fernseher von einer Art "Newsshow" präsentiert. Die nächste Stunde hatten wir English. Saß in der Ecke mit ein paar Leuten die ich kennengelernt hatte und wir unterhielten uns ganz gut während der Stunde. Der Lehrer war etwas durch den Wind, war echt lustig. In der vierten Stunde hatte Michi Sport, worauf ich aber wenig Lust hatte also ging ich mit einer Freundin zu deren Chemiestunde. SInd fast rausgeflogen weil wir die ganze Stunde nur geredet haben..passiert haha. Lunch Break war danach. Wir saßen mit Freunden im Hallway rum und haben geredet und gechillt. Niemand geht hier in die Cafeteria, ist angeblich viel zu voll und stressig sich da was zu holen. Fünfte Stunde war Spanisch dran. Michi hat ne Aufgabe am Computer bekommen und so gingen wir ins Computer Lab wo wir die komplette Stunde nur gechillt haben. Habe dort dann auch noch die andere Austauschschülerin an ihrer Schule aus Italien kennengelernt. Die Stunde danach hatten wir einen Sub und so entschieden wir uns uns mit zwei ihrer Freundinnen draußen sonnen zu legen. Haben uns ein wenig unterhalten bevor es in die letzte Stunde ging - Volleyball. An Vielfalt von Fächern mangelt es hier echt nicht. Broken Bow High School ist das gar nichts dagegen. Naja, wie jeder weiß bin ich kein Held in Volleyball, hab auch nicht wirklich versucht irgendwie gut zu spielen. Schließlich war Schule aus und wir nahmen den Bus nach Hause. Etwas später fuhr uns ihre Hostmum dann zum Gemeindepool. Wir legten uns sonnen und chillten den Rest des Tages am Pool. Zwei ihrer Freundinnen kamen noch vorbei. Am Abend haben wir uns bei einer Freundin noch eine DVD des schuleigenen Musicals angeguckt. Sie wollten, dass ich es unbedingt sehe. War auch gar nicht so schlecht, hab realisiert, wie sehr ich Theater und das Schauspielen vermisse! Der nächste Schultag war relativ gleich mit dem vorigen. Sociology hab ich im Internet gesurft, Mathe bin ich sogar eingeschlafen (ich hoffe das wird nicht zur Gewohnheit), Englisch hatte ich wieder ne gute Unterhaltung mit den Mädels, in der vierten bin ich dann jedoch mit Michi zu ihrer Sportklasse gegangen, habe aber nur am Rand zugeguckt weil ich nicht wirklich Bock hatte mit zu machen. Lunch habe ich mich dann schon von den meisten verabschieden müssen, haben noch ein paar letzte Bilder gemacht. In Spanisch waren wir wieder im Media Center und die sechste Stunde haben wir uns wieder sonnen gelegt.



Habe sogar noch in ein Jahrbuch von ner Freundin schreiben dürfen. Habe von jenen auch noch so zwei coole Armbänder bekommen; also es sind farbige Gummibänder in Form von Tieren oder anderen Sachen - sind hier echt im Trend! Wir schwänzten die letzte Volleyballstunde und so hieß es dann zum allerletzten Mal "Goodbye High School". Mit Michis Freundin aßen wir dann was bei McDonald's. Nachdem wir uns ein bisschen zuhause ausruhten wurden wir abgeholt und fuhren zu einem anderen, größeren Pool als gestern. Hier waren auch mehr Leute die wir kannten. War ein wenig im Wasser, hab mich gesonnt, viel mit Leuten geredet, ein bisschen Football gespielt. Schließlich mussten einige gehen und auch Michi und ich entschieden uns wieder nach Hause zu gehen. Habe also zum letzten Mal allen tschüss gesagt.



Zum Abendessen gabs ein wenig Pizza bevor wir noch in der Nachbarschaft "Ultimate Frisbee" spielen gingen. "Ultimate Frisbee" ist wie Football nur mit einer Frisbee, naja fast. Aufjedenfall veruscht man von einem Ende zum anderen zu kommen mit seinem Team, wenn man die Frisbee bekommt darf man nicht laufen und man muss versuchen sie gut nach vorne zu passen. Nach einem umkämpften Spiel konnte meine Mannschaft schließlich mit 11:10 gewinnen. Ich hab sogar einen Punkt dazu beigetragen! Nachdem wir uns ein wenig mit den Leuten unterhielten joggten wir zurück nach Hause. Den Abend verbrachten wir dann noch mit viel Reden und labern. Meine Zeit in Maryland war dann nämlich auch schon zu einem Ende gekommen! Ich stellte meinen Wecker auf 2:00 Uhr, weil ich noch packen musste bevor es um 4:00 morgens losging. Nunja, Niclas schafft alles, mein Wecker klingelte nicht! Ich also um 4 aufgeweckt worden, alles nur so in den Koffer gestopft, Zähne geputzt, und mit meinen Schlafsachen ins Auto (keine Angst ich hatte ne Jogginghose an). Mein Flug ging um 6 Uhr morgens aber ich machte es noch rechtzeitig zum Ronald Reagan International Airport. Nach einer kurzen Verabschiedung ging es auch schon durch Security. Mein erster Flug ging nach Detroit, Michigan. Um die 2 Stunden. Habe die meiste Zeit geschlafen. In Detroit hatte ich dann eine gute Stunde um vom einem Ende des Flughafens zum anderen zu rennen. Habe es jedoch in time geschafft. Beim Warten auf den Flieger ist mir noch was lustiges passiert. Ich saß neben einem etwas älteren Mann als dessen Handy klingelt. Ich denk mir nichts dabei, auf einmal fängt er an komplett schwäbisch an seinem Handy zu babbeln. Mein Flug hatte etwas Delay, da kein Pilot vorhanden war?!?! Naja, sie haben dann doch noch einen gefunden. Im Flug nach Omaha habe ich mich dann noch mit einer Frau unterhalten die neben mir saß. Stellte sich raus sie war Vorsitz von irgendeinem feministischen Bund hier in den USA. Man, hat die mich zugelabert mit irgendwelchem Zeug! In Omaha hatte ich dann noch um die 5 Stunden Wartezeit auf meinen Shuttlebus zurück nach Grand Island. Habe noch einen Abstecher zu Taco Bell gemacht. Schließlich kam mein Shuttle und es ging zurück ins Nirgendwo.
Ich sollte wieder bei meinen Coordinators übernachten und so holten sie mich beim Treffpunkt ab und wir fuhren in ein kleines Restaurant wo wir mit ihrer Tochter und deren Mann zu Abend aßen. Hatte noch 'nen guten Burger! Auch die meinten, dass ich absolut keinen Akzent mehr in meinem Englisch habe. Hat mich natürlich sehr gefreut! Viele Leute sagen mir das, die meisten glauben mir gar nicht, dass ich deutsch bin. Great feeling! Am Abend habe ich mich dann noch mit einer Freundin getroffen, und wir schauten uns "Get Him To The Greek" im Kino an. Ganz lustig der Film. Sie fuhr mich schließlich nach Hause und ich legte mich nach einem langen Tag ins wohlverdiente Bettchen.

Peace Out,

Niclas

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