Samstag, 3. Juli 2010

It's Rodeo time!

So brachen dann also meine letzten zwei Wochen in Broken Bow an. Ich wollte mich natürlich noch mit möglichst vielen Freunden treffen bevor ich gehen würde. Sonntags fuhr mich Russ also nach Callaway, eine Nachbarstadt, in der ein paar Freundinnen von mir wohnten. Dort lief auch gerade das alljährliche "Pioneer Picnic", sowas wie eine kleine Messe im Park des kleinen 500 Einwohner Dorfes. Nachdem ich meine Freunde getroffen hatte und wir ein bisschen ein paar Leuten beim Basketball zugeguckt hatten, liefen wir durch den Park und machten schließlich bei der Hauptattraktion halt. Das waren an diesem Tag die traditionellen Frosch- und Schildkrötenrennen. Echt krass, was die Amerikaner alles gegen ihre Langeweile machen. Aufgemalt war also ein kleiner und ein großer Kreis auf die Straße. Im kleinen Kreis wurden die Tierchen freigelassen, und welches als erstes den zweiten, etwas breiteren Kreis kreuzte, gewann. Waren echt Riesenfrösche dabei aber auch welche die man kaum sehen konnte. Die kleinen Kinder züchten ihre Frösche sogar das ganze Jahr dafür um sie dann wieder freizulassen. Schließlich gab es auch ein Finale in dem der Gewinner 250 Dollar bekam. Nachdem wir auch noch ein bisschen die Schildkrötenrennen verfolgten wurde uns langweilig und wir holten uns ein paar Slushis, setzten uns auf eine Bank und unterhielten uns eine ganze Weile. Schließlich fuhren wir zu einer Freundin nach Hause. Haben dort ein bisschen Fernseh geguckt bevor ich mit ner Freundin abgehauen bin. Wir sind ein bisschen rumgefahren und auch zu ihr nach Hause. Ihre Familie sammelt Autos und sie hat irgendwie 10! Sie kennt sich auch gut damit aus etc. also ich weiß ja gar nichts von Autos haha. Nach ein bisschen TV und noch mehr rumfahren trafen wir uns wieder mit der anderen Freundin und fuhren außerhalb der Stadt. Es war Rodeo angesagt und so konnte ich auch endlich mal dieses einzigartige Ereigniss erleben. Es war eine kleine, nicht sonderlich gepflegte Anlage; aber das sind die Rodeoanlagen nie. Überall innerhalb der Grasfläche parkten Autos. WIr saßen uns auf die Ränge und warteten bis das Ganze begann. So viele Cowboys hatte ich auch noch nicht auf einem Fleck gesehen. Sie waren alle mit ihren Trailern und den Pferdewägen angekommen. Manche machen davon sogar ihr Geld! Natürlich ist es extrem teuer immer alles zu den Rodeos zu verfrachten und so sind die meisten Cowboys auch ziemlich arm. Ist wie ne Spielsucht. Weil wenn man nicht gewinnnt, geht man mit einem Verlust von mindestens 500 Dollar da weg. Wenn man gewinnt aber, kriegt man schon gut viel Geld. Los ging es also mit Bronco Back Riding. Bronco ist ein Pferdebulle und meistens sind die ziemlich wild. Sie werden also in einer kleinen Box eingeklemmt und der Cowboy kletter von oben auf das Tierchen drauf. Wenn das Tor sich öffnet, springt das Pferd wie wild rum, und der Cowboy muss sich 8 Sekunden auf dem Pferd halten um überhaupt eine Haltungsnote zu bekommen. Wer also früh runterfliegt hat schon gleich verloren. Danach kam das berühmte Cow Roping. Ein Kalb wird freigelassen und es rennt inmitten der Arena, der Cowboy kommt mit seinem Pferd hinterher und versucht es mit dem Lasso um den Hals zu fangen. Sieht dann natürlich meistens extrem brutal aus wenn das Kalb aus dem laufenden Galopp am Genick nach hinten gezogen wird. Hab mir aber sagen lassen, das Kühe einen extrem starken Hals haben, und das denen nichts ausmacht. Wenn er das Kalb gefangen hat, springt er vom Pferd und bindet seine Vorder- und Hinterpfoten zusammen. Diesmal gilt: der schnellste gewinnt. Die meisten Leute machen das sogar UNTER 10 Sekunden!! Danach kam das gleiche für die Frauen - Breakaway Roping. Das heißt Frauen müssen die Kuh nur mit dem Lasso erwischen und gut ist. Als nächstes war Team Roping dran. Zwei Cowboys kommen mit ihren Lassos wirbelnd in die Arena und versuchen ein Kalb zu fangen. Einer um den Hals, der andere um die Beine. Wer das am schnellsten schafft, hat auch hier gewonnen. Frauen hatten dann die Barrel races. Sie müssen so schnell wie möglich um 3 in einem Dreieck geformten Tonnen herumreiten, ohne sie umzuschmeißen. Schließlich kam die Disziplin vor der ich am meisten Respekt habe, oder zumindest fast: Steer Wrestling. Alle Cowboys die das machen sind richtige Schränke. Ein kleiner Brusthoher Stier wird freigelassen und der Cowboy folgt hintendran. Sobald er neben dem Stier auftaucht, springt er aus dem Galopp auf den Stier und versucht beide Hörner auf den Boden zu drücken. Sieht echt krass aus. Zwischendrin gab es auch immer den "Funny Man". Ein als Clown gekleideter Mann der zu jedem Rodeo dazu gehört und Sparwitze schmeißt. Und dann war es Zeit für die Königsdisziplin im Rodeo: das Bullriding. Ausgewachsene, extrem wilde Bullen werden in den Boxen eingesperrt. Die Cowboys die das machen müssen nicht nur extrem stark sonder auch geschickt sein. Jugendliche müssen sogar eine Maske tragen. Aus Sicherheit, falls der Bulle ihnen auf das Gesicht tritt. Alle Cowboys haben auch die berühmten zerfetzen Lederhosen an. Jeder seine andere. Und los ging es. Die ersten fielen alle fast sofort immer runter, natürlich immer vorsichtig nicht vom wild austretenden Bullen getroffen zu werden. Ein 17jähriges Talent konnte sich schließlich als erster 8 Sekunden draufhalten und bekam auch exzellente Noten. Er gewann es schließlich auch. Es zog sich in die Länge weil es immer ein Riesenact war, die Bullen wieder einzufangen. Es war schon dunkel, das ganze Spektakel dauerte 3 Stunden. Meine Freundin hat mich dann noch zurück nach Bow gefahren. Montag sind Michael und Ich dann zu einem Softballgame unseres Teams gegangen. Viel besser waren sie wieder nicht, geschweige denn von den wenigen Zuschauern die immer kommen haha. Später hingen wir noch mit Hayley rum. MITTWOCH. Donnerstag hingen wir mal wieder mit meiner guten Freundin Brittany ab. Wir waren am Basketball spielen als sie vorbeifuhr. Ein Freund von ihr aus Kalifornien war zu Besuch und wir unterhielten uns gut mit ihm. Wir fuhren dann noch zum Eisladen um einen Slushi zu holen. Überraschenderweise waren echt viele Leute da und wir hingen dort noch mit ein paar Freunden rum. Normalerweise sind echt nie viele Leute draußen. Freitag bin ich nochmals zum Ortspool gekommen weil Michael meinte niemand wär da und alle Lifeguards würden einfach nur rumhängen, waren halt alle meine Freunde. Eintritt war auch frei und so ham wir alle im Pool bisschen Spaß gehabt und sind von den Türmen gesprungen. Hatten das ganze Ding ja für uns. Am Abend musste ich mir dann noch diesen neuen Twilight Film angucken. Ne Freundin wollte unbedingt da rein. Nix für mich haha. Und jetzt ist es fast nur noch eine Woche hier in Broken Bow!

Peace Out,

Niclas